Set list
- Substitute
- I Can't Explain
- Baba O'Riley
- My Wife
- Sister Disco
- Behind Blue Eyes
- Music Must Change
- Drowned
- Who Are You
- 5.15
- Pinball Wizard
- See Me Feel Me
- Long Live Rock
- My Generation
- I Can See For Miles
- Sparks
- Won't Get Fooled Again
Encore
Line Up
Roger Daltrey: Harmonica, Vocals
John Entwistle: Vocals, Bass
Kenney Jones: Drums
Pete Townshend: Vocals, Guitar
John Bundrick: Keyboards
Reg Brooks: Trombone
Howie Casey: Saxofone
Dave Caswell: Brass Section
Fanreports
Thomas Fuchs
30. März 1980: Wir fuhren die 200 Kilometer nach München in die Olympiahalle, die wohl ausverkauft war. Wieviele Menschen passen in die Halle, 12.000 waren es wohl...? Als das erste Mal das Licht ausging, Musiker die Bühne betraten und die ersten Riffs durch die Halle fluteten, fragten sich wohl viele, ob das die Who sind. Sie waren es nicht. Es war die Vorgruppe "Yachts". Und wir bekamen einen ersten Eindruck von den Klangverhältnissen in der Olympiahalle, die teilweise den Begriff Soundmatsch verdienten. Und an diesem Abend schwierig blieben sollten. Die Yachts waren ganz ok. Es war eine New-Wave beeinflusste Gruppe mit Heavy-Metal-beeinflusstem Gitarrenspiel. Der Keyborder machte Handstände (!) auf seinem Instrument. Nach dem Support-Act entstand erhebliche Unruhe im Publikum im Bereich vor der Bühne. Es war,als ob Wellen durch die Masse fluteten, obwohl Metallzäune quer zur Bühne (wie man sie aus Straßenabsperrungen kennt) aufgestellt worden waren. Da wollten wohl viele zugleich ganz nach vorne. Ein Verantwortlicher betrat die Bühne und drohte in scharfem Ton, The Who würden NICHT auftreten, wenn die Unruhe im Publikum weiter anhalten würde. Cincinatti lag erst kurze Zeit zurück... die Drohung hatte jedenfalls Wirkung und die Wellen im Auditorium ebbten ab. Dann ging das Licht wieder wieder aus und unter Riesenjubel betraten die Who die Bühne. Dann das dröhnenden Intro von "Substitute" --- here they are again! Townshend in grüner Jacke und lila Hosen, Daltrey in Ringel T-shirt und Lederjacke. Kenny Jones war, glaube ich, ganz in schwarz hinter einem monumentalen Schlagzeug (wie schon in Nürnberg), John Entwistle hatte, soweit ich noch erinnere, eine hellbraune Lederjacke an (=es gibt eine etwas oberflächliche Who-Biografie von Thomas Veszelits; darin sind einige Farb-Fotografien, die von dieser Show stammen könnten). Nun, es war eine wilde, energiegeladene Show - Lasso-Roger und Windmühlen-Pete. Dazu ein stoischer Entwistle und ein "sachlich" trommelnder Kenny Jones, der sein Können aber bei Stücken wie "Sister Disco" unter Beweis stellte. John Bundrik blieb wiederum im Hintergrund. Es war die Setlist, die weitgehend dem 79er Konzert in Nürnberg ähnelte und so wie im Concert-Guide genannt. Die Band hatte wieder vier Trompeter bzw. Posaunisten dabei, die Songs wie "Music must change" bereicherten und (nach meinem Empfinden) "5.15" live erst richtig großartig machen. Das Blechbläserquartett kam auch bei "I can see for miles" zum Einsatz, zu meiner großen Freude war dieser Klassiker im Programm. Allerdings dauerte es etwa eine halbe Minute, bis ich "miles", eines meiner absoluten Favorites, erkannte. Wobei wir wieder bei dem Thema Klangverhältnisse der Olympiahalle angekommen wären. Sie wurden nicht wirklich gut an diesem Abend, was nicht schuld der Who war. Die Olympiahalle ist berüchtigt für ihre schwierige Akustik. Dann das Finale: Won't get fooled again, diesmal ohne Lasershow. Nachzutragen bliebe, dass Daltreys Stimme stark und ausgeruht wirkte und bis zum Schluss voll durchhielt. Irgendwann ist jedes Konzert vorbei - und dann ist Zugabe. Dass sie auch "Dance it away" spielten, habe ich erst viele Jahre später im Concertguide erfahren; Ihr wisst schon, die Akustik... Fazit: Es war trotz der Akustik ein starkes Konzert, und unglaublich LAUT. Wir haben nach knapp zwei Stunden mit pfeifenden Ohren und einem unwirklichen Gefühl die Halle verlassen: Wir hatten WIRKLICH The Who GESEHEN! Nachzutragen bliebe, dass ich mich dann gefragt habe, warum ich so blöd war, nicht auch für das Konzert in Frankfurt Karten zu kaufen, sie kosteten damals 19 DM! (Vielleicht eine gerechte Strafe des Schicksals, dass mir während des Konzerts die Nummernschilder von meinem alten Opel im Parkhaus geklaut worden waren). Es sollte jedenfalls 27 Jahre dauern, bis ich in der Olympiahalle mein glückliches Deja vu erleben sollte. Mit den beiden überlebenden Who. Diesmal passte es dann auch mit der Akustik.